In der zweiten großen Halle dieses Mutterhöhlenheiligtums befindet sich eine mehrere Meter hohe Gott MUTTER mit deutlich sichtbarem Nabel aus natürlichem Fels zu deren Füßen selbst die patriarchalen Römer noch Bittgaben ablegten.
Bis heute ist die Verehrung der göttlichen Mutter in der baskischen Mythologie erhalten Der bekannte baskische Archäologe José Miguel Barandiarán schreibt, dass die Hauptgottheit der baskischen Mythologie Mari ist und ihre Wohnstätte in der Höhle hat. In der baskischen Mythologie sind neben der Hauptgottheit Mari sowohl die Erde, als auch Frau Mond und die Sonne weibliche Gottheiten: die Erde als Göttin Lur, Frau Mond als Göttin Ilargi und die Sonne als Göttin Ekhi. (Armbruster, Kirsten: Der Muschelweg, 2014, S. 61 – 73)
In der Höhle werden viele Ritzzeichnungen von Pferden, Wisenten und Rentieren gefunden. Daneben finden sich zahlreiche schmale, von auffallend weißen Stalaktiten geformte, teilweise rot ausgemalte Gänge, die wiederum in kleinen Klanghöhlen enden und heute sogar von der Archäologie als religiöse Kultorte von Religion interpretiert werden (siehe auch: Video Les grottes d ´Isturitz et d ´Oxocelhaya: https://www.youtube.com/watch?v=0xdmhEBMLMM).
Insbesondere im Mutterhöhlenheiligtum Isturiz und Oxocelhaya lässt sich gut nachvollziehen, dass die Höhlen auch Kathedralen der Musik waren, denn in der Höhle wurde nicht nur eine Flöte gefunden, sondern, die mit roten Zeichen versehenen Stalaktiten können auch heute noch zum Klingen gebracht werden, und erscheinen in ihrer Form fast, wie natürlich geformte Orgelpfeifen. Sehr schön ist das in einem Video der Baskinnen* Mixel Etchekopar und Aude Labarge nachvollziehen, die in der Höhle nicht nur auf einer Kopie der dort gefundenen Originalflöte spielen, sondern auch die Stalaktiten wieder zum Klingen bringen (Etchekopar, Mixel; Labarge, Aude: x59lh9 otxozelaiako flauta2 music: https://www.youtube.com/watch?v=7XqvsHpCcpM).
Im Museum des Mutterhöhlenheiligtums Isturiz und Oxocelhaya finden wir zudem schematischen Zeichnungen von auf Knochen geschnitzten Wiedergeburts-Durchschlupf-Darstellungen, einmal von zwei Frauen mit deutlich sichtbaren Brüsten und eventuell Löwinnenköpfen, also matrifokalen Mischwesen, wie sie auch in der Höhle Chauvet in der Ardèche und in der Höhle Pech Merle in Lot zu finden sind, sowie zwei Wisente.
Tatsächlich deuten die ebenfalls dort deutlich sichtbaren gefiederten Pfeile auf ein Durchschlüpfen durch einen Geburtsgang und damit ein Wiedergeburtsritual hin, was mit den rot angemalten, durch weiße Stalaktiten geformten, engen Gängen in diesen Höhlen, korrespondiert.