Fundort

Höh­le von Las­caux, Mon­tignac, Dordo­gne, Frankreich

Zeitraum

Mag­da­lé­ni­en

Bilder/​Zeichnungen

Franz Arm­brus­ter, Muse­um Le Thot bei Montignac

Die­se berühm­te Dar­stel­lung befin­det sich im hin­te­ren Teil des Mut­ter­höh­len­hei­lig­tums Las­caux, der Puits, also Brun­nen genannt wird. Es han­delt sich um eine typi­sche Wie­der­ge­burts­sze­ne durch eine Gott-Mut­ter-Dar­stel­lung als Nas­horn­mut­ter, was durch die Punk­te hin­ter der Vul­va der Nas­horn­mut­ter ober­halb der typi­schen U‑förmigen natür­li­chen Fels­vul­va-Ver­tie­fung ange­zeigt wird. Nas­hör­ner leben wie Mam­muts mit ihrem Nach­wuchs in Mutterherden.

Rechts sehen wir einen toten Bison, dem die Ein­ge­wei­de her­aus­hän­gen und einen toten Mann mit Vogel­kopf und eri­gier­tem Penis. Wir kön­nen davon aus­ge­hen, dass in der berühm­ten Brun­nen­zeich­nung ein Urzeit-Mythos dar­ge­stellt wird, der in ähn­li­cher Wei­se auch in der Höh­le von Vil­lars in der Dordo­gne und in der Höh­le Roc-de-Sers in der Cha­ren­te zu fin­den ist und sich bis zum Mythos der berühm­ten Toten­hoch­zeit zwi­schen Isis und Osi­ris erhal­ten hat. Die­sem Mythos zufol­ge fährt Isis in einem Papy­rus­boot durch die Sümp­fe und fin­det die ein­zel­nen Stü­cke von Osi­ris bis auf sei­nen Penis. Als lebens­chöp­fen­de Göt­tin formt Isis dar­auf­hin einen neu­en Penis und erweckt Osi­ris so zu neu­em Leben.

Mehr dazu in Arm­brus­ter, Kirs­ten in „Die Brun­nen­zeich­nung in der Grot­te de Las­caux und Par­al­le­len zur ägyp­ti­schen Mytho­lo­gie“ in „Der Jacosb­weg“ 2013, S. 170 – 175.

Zu den Pfer­den in der Höh­le von Las­caux sie­he hier. 

Sche­ma­zeich­nung Grot­te de Las­caux, Foto Franz Arm­brus­ter, Muse­um Le Thot bei Montignac