Diese berühmte Darstellung befindet sich im hinteren Teil des Mutterhöhlenheiligtums Lascaux, der Puits, also Brunnen genannt wird. Es handelt sich um eine typische Wiedergeburtsszene durch eine Gott-Mutter-Darstellung als Nashornmutter, was durch die Punkte hinter der Vulva der Nashornmutter oberhalb der typischen U‑förmigen natürlichen Felsvulva-Vertiefung angezeigt wird. Nashörner leben wie Mammuts mit ihrem Nachwuchs in Mutterherden.
Rechts sehen wir einen toten Bison, dem die Eingeweide heraushängen und einen toten Mann mit Vogelkopf und erigiertem Penis. Wir können davon ausgehen, dass in der berühmten Brunnenzeichnung ein Urzeit-Mythos dargestellt wird, der in ähnlicher Weise auch in der Höhle von Villars in der Dordogne und in der Höhle Roc-de-Sers in der Charente zu finden ist und sich bis zum Mythos der berühmten Totenhochzeit zwischen Isis und Osiris erhalten hat. Diesem Mythos zufolge fährt Isis in einem Papyrusboot durch die Sümpfe und findet die einzelnen Stücke von Osiris bis auf seinen Penis. Als lebenschöpfende Göttin formt Isis daraufhin einen neuen Penis und erweckt Osiris so zu neuem Leben.